Guideline

Eiseninfusion Merkblatt (Monofer®)

Erstellt von: Felix Huber, Corinne Chmiel, Stefanie Moser Zuletzt revidiert: 10/2022 Letzte Änderung: 10/2022

Intravenöse Eisenverabreichung (Monofer®)

  • Intravenöse Eisensubstitution ist angezeigt, wenn orales Eisen wegen Nebenwirkungen nicht vertragen oder schlecht resorbiert wird oder bei sehr schwerer Eisenmangelanämie (z. B. Hb < 70 g/l)
  • Allergien sind bei Monofer® selten, aber nicht ausgeschlossen
  • Bei intravenöser Eisengabe soll eine perorale Eisensubstitution ausgesetzt werden
  • Monofer® sollte nur angewendet werden, wenn ein Arzt oder eine Ärztin verfügbar ist, der/die die anaphylaktische Reaktionen bewerten und behandeln kann, sowie nur in einer Einrichtung, in der alle Vorrichtungen zur Reanimation vorhanden sind
  • Patienten sollten aktiv vor jeder Verabreichung von Monofer® nach früheren unerwünschten Wirkungen intravenöser Eisenpräparate befragt werden.

Monofer®

  • Kurzinfusion (verdünnt in physiologischer Kochsalzlösung): ≤ 1’000 mg Eisen in 100 ml NaCl 0,9 %; Infusionszeit > 15 min (mit langsamer Infusionsgeschwindigkeit beginnen), > 1’000 mg Eisen in 250 ml NaCl 0,9 % und Infusionszeit > 30 min.
    • Bis zu 20 mg Eisen/kg Körpergewicht (KG) in einer einzigen Infusion möglich. Bei kumulativer Eisendosis
       von mehr als 20 mg Eisen/kgKG: Dosis auf zwei Infusionen aufteilen, mit einem Abstand von mindestens  
       einer Woche. Möglichst 20 mg Eisen/kgKG bei der ersten Verabreichung applizieren.
  • Bolus-Injektion ist alternativ möglich: ≤ 500 mg Eisen unverdünnt oder max. 20 ml NaCl 0,9 %. Max. 250 mg Eisen/min.
  • Bis zu 3 x wöchentlich bis zu einer Einzeldosis von 500 mg Eisen (5 ml).

Technik der intravenösen Gabe

  1. Durchstechflaschen erst öffnen, wenn die Infusion gelegt ist und einwandfrei läuft. 1 Durchstechflasche Monofer® 500 mg kostet CHF 170.60 (Publikumspreis), 1’000 mg CHF 324.80 (Publikumspreis)
  2. Zum Aufziehen von Monofer® wird die Durchstechflasche horizontal gehalten und angestochen. Eine Restmenge wird in der Durchstechflasche zurückbleiben
  3. Die Infusion sollte in den ersten Minuten langsam gestartet werden
  4. Die parenterale Eisensubstitution muss streng intravenös erfolgen. Bei einer versehentlichen paravenösen Verabreichung von Monofer® muss diese unverzüglich unterbrochen und ein Arzt zugezogen werden
  5. Der pH-Wert von Monofer® liegt im physiologischen Bereich zwischen 5,0 und 7,0. Deshalb kann es sein, dass Paravasate keine Symptome wie Schmerzen oder Brennen verursachen. Aus diesem Grund sollte die Infusions- oder Injektionsstelle gut beobachtet werden. Es kann eine langanhaltende braune Verfärbung und eine Reizung der Haut entstehen. Die Stelle ist vorsichtig unter Vermeidung von Druck zu kühlen. Es wird nicht empfohlen, mit NaCl nachzuspülen oder mit Heparin-Gel zu kühlen, weil es auf diese Weise zu einer Ausdehnung der betroffenen Stelle kommen kann
  6. Für Infusionen, die mehrere Minuten dauern, sollen intravenöse Katheter (z. B. Venflon) gebraucht werden
  7. Patienten sollten bei einer Erstgabe während und über mindestens 30 Minuten nach der Applikation von Monofer® auf Anzeichen und Symptome einer Überempfindlichkeitsreaktion beobachtet werden. Während dieser Zeit wird der Zugang in der Vene belassen, um bei allergischen Reaktionen möglichst rasch reagieren zu können.

Ferritinkontrolle nach Eisenverabreichung

Das Ferritin im Serum soll nach intravenöser Eisenverabreichung frühestens nach 3 Monaten kontrolliert werden (bei peroraler Gabe frühestens nach 6–8 Wochen). Bei einem Infekt kann das Ferritin fälschlicherweise erhöht sein. Kann mit gleichzeitig gemessenem CRP beurteilt werden.

Verrechnung Eiseninfusionen

 

 

10/2022
Felix  Huber, Corinne Chmiel, Stefanie Moser

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